Critical Whiteness Leseliste

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Literatur vom Critical Whiteness Workshop, auf dem ich letzten Herbst war, für diejenigen, die’s interessiert. Lange lag sie in den Bergen meiner Papiere verschütt, und neulich fand ich sie wieder und habe sie abgetippt. Die Liste ist  von den Trainer_innen des Workshops zusammengestellt und nicht auf meinem Mist gewachsen, aber sie haben mir freundlicherweise erlaubt, diese Leseliste für Euch zu veröffentlichen.

  1. Mythen, Masken und Subjekte darin: der Artikel von Susan Arndt: Mythen des weißen Subjekts. Verleugnung und Hierarchisierung von Rassismus.
  2. Susan Arndt: Weißsein. Zur Genese eines Konzepts. In: Theorie und Praxis der Kulturwissenschaften. Culture. Discourse.History.
  3. Susan Arndt: Rassismus. In: Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache.
  4. Cavalli-Sforza, Luca + Francesco: Verschieden und doch gleich. Ein Genetiker entzieht dem Rassismus die Grundlage. (leider fand ich auf Anhieb nur den Amazonlink).
  5. Teun van Dijk: Discourse and the denial of racism, in: Discourse & Society 3, 87-118. (um an den Artikel zu kommen, muss man sich einen Zugang für 35$ kaufen, was ich wohl eher nicht tun werde für einen einzigen Artikel..
  6. Ruth Frankenberg: Introduction. In: Displacing Whiteness. Essys in Social and Cultural Criticism.
  7. bell hooks: Representation of Whiteness. In: Black Looks. Race and Representation.
  8. Antje Hornscheidt, Adibeli Nduka-Agwu: Der Zusammenhang zwischen Rassismus und Sprache. In: Rassismus auf gut deutsch.
  9. Judith H. Katz: White Awareness. Handbook for Anti-Racism-Training.
  10. Toni Morrison: Playing in the Dark.
  11. Peggy Piesche, Susan Arndt: Weißsein. Die Notwedigkeit kritischer Weißseinsforschung. In: Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache.
  12. Noah Sow: weiß. In: Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache.
  13. Mark Terkessidis: Psychologie des Rassismus.
  14. UrsulaWachensorfer: Weiß-sein in Deutschland. In: AfrikaBilder. Studien zu Rassismus in Deutschland.
  15. Güler Arapi, Mitja Lück: Mädchenarbeit in der Migrationsgesellschaft.
  16. cyberNomads (hg): The Black Book. Deutschlands Häutungen.
  17. Stefan Gerbing, Rona Torenz: Kritische Weißseinsforschung und deutscher Kontext.
  18. Kien Nghi Ha, Nicola Samarai Al-Lauré, Sheila Mysorekar: re/visionen. Postkoloniale Perspektiven von People of Color auf Rassismus, Kulturpolitik und Widerstand in Deutschland.
  19. bell hooks: Sehnsucht und Widerstand. Kultur. Ethnie. Geschlecht.
  20. Gloria Joseph: Schwarzer Feminismus. Theorie und Politik afroamerikanischer Frauen.
  21. Grada Kilomba: Plantation Memories.
  22. Mitja Lück, Kevin Stützel: Zwischen Selbstreflektion und politischer Prasix, die kritische Reflektion von Weißsein in der antirassistischen Bildungsarbeit. In: Politische Bildung und Emanzipation.
  23. Paul Mecheril: Einführung in die Migrationspädagogik.
  24. Peggy McIntosh: White Privilege and Male Privilege. Wieder abgedruckt In: Critical Whiteness Studies. Looking behind the Mirror.
  25. Katharina Oguntoye, May Opitz, Dagmar Schultz: Farbe bekennen. Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte.
  26. Ingmar Pech: Whiteness: akademischer Hype und praxisbezogene Ratlosigkeiten? In: Spurensicherung – Reflexion von Bildungsarbeit in der Einwanderungsgesellschaft.
  27. Noah Sow: Deutschland Schwarz Weiss. der alltägliche Rassismus.
  28. Hito Steyerl, Encarnación Gutiérez Rodríguez: Spricht die Subalterne deutsch? Migration und postkoloniale Kritik.
  29. Anja Weiß: Identitätspolitik ohne “passende” Identität? Zum Paradox eines weißen deutschen Antirassismus. In. Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 23, Nr. 91
  30. Anja Weiß: Antirassistisches Engagement und strukturelle Dominanz. Was macht weißen Deutschen die Auseinandersetzung mit Rassismus so schwer? In: Suchbewegungen. Inerkulturelle Beratung und Therapie.
  31. Eske Wollrad: Weißsein im Widerspruch. Feministische Perspektiven auf Rassismus, Kultur und Religion.
  32. Susan Arndt: Die 101 wichtigsten Fragen: Rassismus (Link zu einer Besprechung bei Deutschlandradio Kultur)

15 thoughts on “Critical Whiteness Leseliste

  1. Pingback: Mädchenmannschaft » Blog Archive » Doing Gender, Doing Sexism, Doing rebel grrrl convention – Die Blogschau

  2. Hallo und danke für die Liste! Ein Tipp zu Punkt 5: für so was gibt es (Uni-)Bibliotheken. Die haben die Zeitschrift etwa selbst (in der Bibliothek oder online lizensiert) oder können dir den Artikel besorgen. Wo die Zeitschrift vorhanden ist, kannst du auch selbst in der Zeitschriftendatenbank nachschauen: http://dispatch.opac.d-nb.de/DB=1.1/. In Berlin gibt es so einige. In der ZLB ist sie anscheinend elektronisch vorhanden und in der Stabi auch physisch. Gruß, Andrea

  3. Pingback: Hallo! | Rebel Grrrl Convention ****WomenLesbianTrans*Intersex in political music

  4. Warum tauchen die grundlegenden amerikanischen Autoren Noel Ignatieff und David Roediger nicht auf`? Ebenso fehlen ihre schwarzen Kritiker Adolph Reed und Barbara Fields.

    • Das kann ich nicht beantworten, da ich die Liste mit Erlaubnis derjenigen, die sie zusammengestellt haben, veröffentlicht habe, aber sie nicht meine eigene Zusammenstellung ist.

      PS: Noel Ignatiev hat antisemitische Texte geschrieben und ich bin recht froh, dass der nicht dabei ist.

  5. Warum veröffentlichst du eine offensichtlich unvollständige Liste? Würdest du eine Literaturliste über Kapitalismuskritik, in der Karl Marx nicht vorkommt, auch veröffentlichen.

    • Weil ich anscheinend mega ungebildet bin, dass ich SO was OFFENSICHTLICHES nicht bemerkt habe. Weniger arrogant wäre es auch gegangen, El Mocho. Danke ansonsten für deine ergänzenden Links.

        • Vielleicht sollten wir uns alle, gerade beim Thema Privilegien und Rassismus, versuchen mit immer so viel Nachsicht zu behandeln, wie wir sie gerade aufbringen können…
          Ich habe noch SO viel nachzuholen/nachzulesen. Und das ist gar nicht mal einfach, wenn man nicht an der Uni ist und einfach weder die Zeit, noch die Übung hat, weil die Lesegeschwindigkeit nimmt ziemlich ab wenn man nicht pro Woche einen Stapel Papers lesen muss.

    • Mal so nachgetragen: Bist du der gleiche El_Mocho, der bei “Kanaction” im Blog folgendes fragte:
      “Wo ist eigentlich der Unterschied wenn man Türken, Chinesen und Afrikaner einfach als “PoC” zusammenfasst, oder wenn man sie einfach als “Ausländer” bezeichnet?”
      Und wenn ja, dann frag ich mich schon, wie weit das mit deiner Kompetenz her ist, eine Critical Whiteness Literaturliste auf ihre Vollständigkeit hin bewerten zu können. Pleeaaase? Ernsthaft? Das mit dem Stichwort “Ausländer”, der vielbeschworenen “Ausländerfeindlichkeit” und wieso diese Begriffe eben genau nicht hinhauen, das stand schon in “Die Schwierigkeit, nicht rassistisch zu sein” von Kalpaka/Räthzel, das vor gefühlten 25 Jahren rausgekommen ist, und dann wieder bei Noah Sow in “Deutschland Schwarz Weiß” und in überhaupt “Basics” Texten. Auch die sich formierende Schwarze deutsche Community, bzw. deren Frauenverein ADEFRA hat sich in dem oben aufgelisteten “Farbe bekennen” Buch lang und breit darüber ausgelassen.
      Versteh mich nicht falsch, ich habe mich über Ignatiev ein bischen informiert inzwischen und in dem Buch “Mythen, Masken und Subjekte” ist auch ein Aufsatz über sein Konzept des “Race Traitors” drin, den ich wegen deiner Hinweise bestimmt als nächstes lese – aber hier den großen CW Listenkurator geben und andererseits derartig bei Basiswissen voll daneben latschen? Irritiert mich.

  6. Ich würde Literatur zu Massenkultur hinzufügen:

    1. Teenie-Kulturphänomene: Twillight
    Weisser Vampir Edward begehrt unschuldige, unselbständige Bella, die möchte auch zum Vampir gemacht werden.

    2. Werwolf Film Teen Wolf
    Michael J. Fox spielt Teen Wolf. Als blasser Whitey ist er zunächst der normale Junge. Als er sich zum Werwolf verwandelt, kann er plötzlich tanzen und Basketball spielen wie ein Schwarzer.

    3. American Psycho
    Gelangweilter weisser Yuppie arbeitet an seiner weissen Maske eines erfolgreichen Mannes. Er hat einen schönen body mit Bodybuilding aufgebaut und geht mit seinen Freunden in die angesagtesten Lokale, um zu sehen und gesehen zu werden. Nebenbei hat er das Hobby Frauen bestialisch zu ermorden und sexuell zu missbrauchen.

    4. Zombie Filme
    Zombies stehen symbolisch für weisse (kapitalistische) Kultur. Sie sind süchtig nach Menschenfleisch (Ausbeutung).

    Die Amerikaner haben inzwischen hunderte von Meter Literatur zu Whiteness produziert aus allen Wissensbereichen Sport, Oper, Literatur, Talkshows, Kinderbücher, Horrorfilme, Science Fiction.

    Ich denke, es ist keine Frage mehr, wie Whiteness erzeugt wird.

  7. Bin gerade dabei mich über critical whiteness zu informieren und bin auf deine liste gestoßen – danke auf jeden fall. Kannst aber den verfassern der liste bestellen, dass sie vielleicht auch ein bischen schauen sollten bei ihren literaturlisten, dass viele texte frei erhältlich sind. So über den daumen gepeilt würde ich sagen, dass die liste in der anschaffung so zwischen 600 und 800 euro liegen würde, was ich ein bischen absurd finde ;) Denke auch nicht, dass ich da groß über eine bücherrei herankomme, da zu speziell. Fands halt nen bischen schade, da ich mich voll gefreut hatte – jaaaaaa liste und dann kohle, kohle, kohle, kohle…

    • Ja, da sagst du leider was.
      Das mit der Bücherei könnte evtl trotzdem klappen, wenn man mit einrechnet, dass Bücher oft auch von weit weg bestellt werden können. (Fernleihe) Das kostet oft eine Gebühr, die ist aber dann viel kleiner, als würde man die Bücher kaufen.

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