Ich mache ja dieses Jahr ein #noBuy – Jahr, zusammen mit ein paar anderen Leuten, die ich durch das Internet kenne. Manche bloggen auch dazu, und so habe ich gerade diesen Artikel von TQ über den Frühling, Mode und noBuy gelesen.
Jetzt regt mich das an, über mein Verhältnis zu Mode zu reden.
Ich bin ja ein Modemuffel und lebe nach dem Motto: Es gibt Frauenklamotten, Männerklamotten und Outdoorklamotten. Und Letztere sind meins! Dazu kamen noch ein paar Metalshirts die letzten Jahre, und selbstgestrickte Oberteile, Tadaaa! Es muss vor allem funktional sein.
Ich trage eigentlich auch oft die Sachen von anderen Leuten auf, und wenn ich mir mal etwas kaufe, dann ist es eine Cargo-Hose oder eine Outdoor-Hose oder etwas, das beides in sich vereint. Seit ich meine Kleidung “Konmarit” habe, bin ich noch viel zufriedener mit dem, was ich schon habe. Denn jetzt ist es schön sortiert und liegt nicht zwischen lauter Altkleidern im Schrank, die mir nicht mehr passen. Ich habe nur noch Lieblingsteile!
Zum Beispiel zwei Winter-Cargo-Hosen und zwei Sommer-Trekking Hosen. Wobei ich noch eine Fahrrad-City-Hose habe, die aber trotz sauteurer Outdoor-Marke nach 3 Monaten kaputt ging. Und ratet mal, wer den Kassenzettel verloren hatte? Hmpf! Ich hatte sie repariert, aber das eingesetzte Stück Stoff ging auch schnell kaputt. Vielleicht ist der Schnitt einfach Schrott. Einmal werde ich noch ein neues Stück Stoff einsetzen und sehen, was dann passiert.
Gerade ist ja flicken total hip. (Mal nach dem Hashtag #visiblemending auf Instagram suchen, z.B.) Hoffentlich motiviert mich das, endlich diese Hose zu reparieren.
Irgendwie würde ich diese Art, mich mit immer den gleichen Klamotten einzuhüllen, nicht als unstylish abtun. Ich mag den funktionalen Look von Outdoor- und Funktionsklamotten einfach. Ich mag bequeme Tshirts, Hosen mit vielen, vielen, VIELEN Taschen, karierte Hemden, kuschlige Strickjacken, Wollsocken und Schuhe, in denen ich bequem laufen kann, und ich mag, wie ich damit aussehe. Ich frage mich, ob es konservativ ist, wenn man seinen Stil nicht so sehr verändert. Aber ich glaube, für mich ist das, wie ich jetzt rumlaufe, schon eine Veränderung. Ich trage gerne mehr maskuline Sachen, eher so in Richtung Holzfäller als Richtung Büroheini, und früher habe ich viel mehr Hippie-kram gemocht und hatte auch einige lange Röcke aus gebatiktem, bestickten Baumwollstoff.
Ich denke ja, dass es sowas wie “Meta-Style” gibt. z.B. eine Person, die halt neue Fashion-Teile ausprobiert, und gerne modebewusst herumläuft, hätte für mich eben dies als “Meta-Style”. So wie mein “Meta-Style” in die Richtung funktional/outdoor/maskulin/unisex geht.
Für mich ist das gar nicht so experimentell, sondern ich sehe eher das gleichbleibende, nämlich, dass die Person gerne modische, schicke, stylische Sachen trägt. Ich kann aber auch die neueste Mode von der von vor ein paar Jahren nicht unterscheiden. Was ich schon bemerke, ist, wenn Schnitte und Stoffe nicht nur rein funktional sind, sondern dann schon ins künstlerische gehen. Das ist für mich eigentlich das bemerkenswerte an einem modebewussten Meta-Stil: Dass die Kleidung ein bewusst künstlerisches Design hat. Egal von wann das Design jetzt genau ist, oder ob man wirklich den “letzten Schrei” trägt. Klar, kann man jetzt wieder sagen: “Alles ist ja irgendwie Kunst”, aber das meine ich nicht.
Mein Konmari Prozess läuft gut
Stoffe
Ich habe inzwischen meinen Stoff-Stash mit der Konmari Methode entrümpelt, und es dauerte eine Woche, bis ich fertig war. Anders als der Garnstash habe ich mich die letzten 15 Jahre eigentlich nie um das Durchsehen der Stoffe gekümmert, und immer nur mal hier und mal da ein schönes Stöffchen gekauft. Das wirkt sich aus. Ich habe eine große Ikea-Tasche mit wirklich unbrauchbaren Sachen aussortiert, und eine kleine Tüte mit neuwertigen Stoffen, die ich halt niemals mehr verwenden werde.
Letztere werde ich demnächst mal versuchen, über ebay Kleinanzeigen loszuwerden. Der Rest geht zum Recyclinghof, schätze ich, denn die meisten Kleidungs-Sammelbehälter nehmen nur noch Kleidung an, die noch verkauft werden könnte. Ich habe die alten (aber sauberen) Lumpen immer trotzdem reingeworfen, weil ich gelesen habe, die müssen das dann recyceln. Aber wenn der Recyclinghof das auch offiziell annimmt, gehe ich doch lieber da hin.
Bücher und Papierkram
Außerdem habe ich meine Bücher durchgesehen, und einen Großteil meines Papierkrams. Ich habe 22kg Bücher gespendet und ich glaube, auch nochmal 20kg Papiere in den Altpapiercontainer gebracht. Unglaublich, wieviel Platz in den Regalen frei geworden ist! Ich hatte sogar drei Bücher doppelt. Und ich hatte es nicht gewusst. Ich dachte immer, diese Stories stehen in den Anekdoten von Aufräum-Coaches, aber mir passiert das doch niemals. Tja!
Und das, obwohl ich noch im Dezember Bücher aussortiert hatte, und wir da schon eine große Tasche ins Antiquariatscafe gespendet hatten. Das hat mich von der Marie-Kondo-Methode wirklich überzeugt. So, wie ich aussortieren und aufräumen vorher angepackt hatte, war es einfach zu ineffektiv.
Als nächstes muss ich nochmal zum Papierkram gehen, da bin ich noch nicht fertig gewesen. Also zu Belegen, Dokumenten, und dem ganzen Bürokratie-Mist. Da kann ich mal die Dinge, die endgültig verjährt sind, wegwerfen. Dazu gehört auch, sich zu erkundigen, welche Papiere wie lang aufbewahrt werden müssen und ob überhaupt.
Ich will gerade echt nichts kaufen, aber meine Handcreme ist alle!
Ob es am Konmari-Prozess liegt, weiß ich nicht. Aber im Moment habe ich wirklich null Lust, mir irgendwelche Dinge anzuschaffen. Wobei ich jetzt doch eine Verwendung für meinen Outdoorladen-Gutschein gefunden habe: Ich habe meine Handcreme aufgebraucht, und ich HASSE es, dass ich gerade keine mehr habe. Aufgrund meiner Plastikmüllvermeidung kaufe ich gerade keine Creme nach, sondern versuche Alternativen.
Gerade brauche ich eine Massage-Bar von Lush auf, die ich vor Ewigkeiten gekauft hatte und deren Duft komplett verflogen ist. Sie ist zu fettig und zieht eigentlich nicht ein, so dass meine Hände sich anfühlen, als würde die Haut unter einem Fettfilm weiter nach Feuchtigkeit schreien.
Von mehreren Leuten habe ich inzwischen die Lotion-Bar “Climb on” empfohlen bekommen, das ist eine feste Handlotion, die für angegriffene Kletter-Hände sehr wohltuend sein soll. Und beanspruchte Hände, die auch noch ständig mit Magnesia bepudert werden, sind ja schon die Königsklasse.
Die Lotionbar kommt in einem Metalldöschen, und wenn das leer ist, kann ich mir ja auch selbst gemachte feste Lotion da rein tun. Daher klingt das schon sehr nach Zero Waste! Weil mein Outdoorladen das führt, kann ich dafür ja meinen Gutschein verbraten, yes!